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Reise 52012 - 2013Mit dem Wohnmobil in 365 Tagen,48.000 km von Berlin bis Singapur Die Reise führte uns durch folgende Länder: Türkei, Georgien, Armenien, Iran, Pakistan, Indien, Nepal, Bangladesch, Bhutan,, Myanmar, China, Laos, Vietnam, Kambodscha, Thailand, Malaysia bis Singapur.
Anreise nach Batumi Georgien 1. Stopp in Österreich
Heute am Montag den 01. Oktober, gerade von einem ausführlichen Ausflug aus Göreme/Kappadokien zurückgekehrt, finde ich endlich die Muße einen ersten Bericht über unsere Reise in die Klickermaschine, sprich Computer zu tippen. Berlin habe ich bereits am 15. August mit dem Wohnmobil (WoMo) in Richtung Hennef, das Zuhause von meiner Reisebegleitung verlassen, gemeinsam wollen wir die bevorstehende Weltreise meistern.
Alle Dinge wurde säuberlich katalogisiert, dann in die einzeln durchnummerierten Kisten verpackt und diese wiederum in ein Regalgestell im Heck vom WoMo verstaut. Wie immer, sind die meisten Dinge die man auf solch einer langen Reise benötigt Ersatzteile für das Fahrzeug. Sperrig sind zwei vorgeschriebene komplette Ersatzräder, der Honda Stromgenerator, Campingstühle und Campingtisch sowie ein Klappfahrrad. Auch Kanister für Diesel, Motor- und Getriebeöl dürfen nicht fehlen. Nicht alles was wir mitnehmen wollten hat Platz gefunden, so mußte die 2,5 m lange und 14 kg schwere Abschleppstange in der Garage bleiben. Was aber nicht fehlen durfte, waren 10 kg Roggen und 5 kg Weizenmehl, damit wir uns von Fall zu Fall mal ein gutes Roggenbrot backen können.
Für alle die es noch nicht wissen, wir werden ab Batumi/Georgien in einer Gruppe von 20 Fahrzeugen bis nach Australien unterwegs sein. Geplant ist es, Länder wie den Iran, Pakistan, Indien, Nepal, Bhutan, Myanmar, China, Vietnam, Laos, Kambodscha, Thailand, Java, Sumatra, Bali und West-Timor zu besuchen um von dort Mitte August 2013 mit einer Fähre nach Darwin/Australien überzusetzen. Die Gruppe wird sich dann vermutlich für einige Monate auflösen, jeder kann bis zur Schiffsabreise nach Panama/Südamerika machen was er möchte.
Vor der Abreise am Samstag den 8.Oktober in Hennef wollte ich noch mein Auto verkaufen, das ich schon seit Wochen in mobile.de und autoscout24 inseriert hatte, keiner wollte es haben. Ein guter Freund, Klas aus Ober-Mörlen, hat sich dann angeboten, das Auto für mich zu verkaufen und wie es der Zufall will, auf der Fahrt nach Ober-Mörlen bekam ich einen Anruf auf dem Handy, dass jemand sehr an dem Fahrzeug interessiert sei, noch am gleichen Abend wurde der Kaufvertrag unterschrieben, das Geld war eine Woche später auf meinem Konto also alles paletti. Es blieb nicht aus, das wir noch einige Freunde im Raum Frankfurt besucht haben, erwähnenswert ist noch, dass ich mich bei einem Metzger im Hintertaunus mit 40 Dosen Wurst versorgt habe. In Frankfurt wurde noch ein Soundsystem in das Führerhaus eingebaut, zwecks guter Musikwiedergabe, die von Iveco eingebauten Lautsprecher klangen jämmerlich. Da der originale helle Teppichboden für solch eine Reise nicht sehr praktisch ist, hat sich unser Freund Jürgen dazu bereit erklärt uns einen neuen pflegeleichten Boden zu spendieren, den er dann in schweißtreibender Arbeit auf dem Hof bei Richard verlegt hat. Bei beiden möchten wir uns nachträglich nochmals für alles recht herzlich bedanken.
Am Donnerstag, den 13.09. geht´s in Richtung Schlüsselfeld, zu Phoenix Reisemobile um noch ein paar Ersatzschlösser abzuholen, den Abend lassen wir im schönen Waldhotel „Letten“ bei Lauf mit einem „Schäufele“ und einem guten Tropfen Wein ausklingen. Leider mußten wir am nächsten Morgen die 60 km nach Schlüsselfeld noch einmal zurückfahren, da ich mein Reisetagebuch bei der Fa. Phoenix habe liegen lassen, bei den bevorstehenden 38.000 km kommt es ja auf die 100 km mehr oder weniger doch auch nicht mehr an. Wir haben vor die Strecke bis Alanya/Türkei zügig hinter uns zu bringen und fahren die ca. 3.500 km (Salzburg, Villach, Fellberntauerntunne/Österreich - Ljubljana/Slowenien - Zagreb/Kroatien - Belgrad, Nis/Serbien- Sofia, Plovdiv/Bulgarien – Edirne/Türkei) gemütlich in 7 Tagen, die ganze Strecke besteht fast nur aus mehr oder weniger guten Autobahnen. An der bulgarische Grenze wurde ein letztes Mal vollgetankt, da der Diesel in der Türkei doch recht teuer ist (3,95 TL/1,80€). Die Grenzformalitäten waren bisher an allen Grenzen sehr einfach und schnell. Da es doch bei der Einreise in die Türkei am Grenzort Edirne sehr spät wurde, haben wir gleich nach der Grenze unser Nachtlager an der Autobahn aufgeschlagen, im Supermarket noch ein Ekmek (Brot) eingekauft, ein paar Scheiben Wurst und Camembert drauf und fertig war das Abendessen. Die Entscheidung nicht über Istanbul zu fahren haben wir bereits in Deutschland gefällt, mit der Autofähre haben wir das Marmarameer oberhalb von Canakkale überquert, sind dann zügig über Bergama nach Izmir und von dort über Antalya nach Alanya gefahren. Ich wußte, dass Alanya einen neuen Yachthafen hat, der vor ca. 3-4 Jahren in Betrieb genommen wurde. Nur eine Nacht haben wir dort verbracht, die Sanitären Einrichtungen der Yachti`s genossen, bevor wir auf den großen Parkplatz von Doris und Dieter´s Wohnung umgezogen sind, von hier aus konnten wir in ca. 3 Minuten den Stadtkern von Alanya zu Fuß erreichen, der Yachthafen liegt ca. 1-2 km außerhalb, von dort hätten wir den Dolmusch oder ein Taxi nehmen müßen um in die Stadt zu gelangen. So konnten wir 4-5 Tage die Annehmlichkeiten bei Freunden genießen, die uns jeden Morgen mit einem tollen Frühstück verwöhnten, tagsüber sind wir durch die Stadt gestöbert oder faul am Strand gelegen. Gemeinsam haben wir noch einen Ausflug in das umliegende Taurusgebirge unternommen und abschließend eine sehr gut erhaltene seldschukischen Mosche aus dem 12.Jahrhundert besichtigt. Der dortige Iman persönlich hat sich unser angenommen, da Doris der türkischen Sprache mächtig war, haben wir so doch einiges über diese Mosche und all der Symbolik erfahren. Dienstag, den 25.September haben wir Alanya Richtung Adana verlassen, Ziel war der Campingplatz Tasucu kurz vor der Stadt Silifke, den man jedem Wohnmobilisten wärmstens empfehlen kann. Sehr gepflegt, direkt am Meer liegend haben wir hier für 3 Tage Rast gemacht. Leider war uns zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt, dass es am Schwarzen Meer in der Teeregion von Rize an 200 Tagen im Jahr regnet, hätten wir den Aufenthalt in Tasucu bestimmt um ein paar Tage verlängert.
In Gümüsler Manastiri in der Nähe von Nigde liegt das besterhaltene Felsenkloster des kappadokischen Christentums. Man betritt es durch ein kleines Tor, das bei Gefahr mit einem großen Stein geschlossen wurde. Die Fresken stammen aus dem 10. Und 11. Jh. und sind erstaunlich gut erhalten. Wir befinden uns in Zentralanatolischen Hochland, das vom Mittelmeer durch das zerklüftete Taurusgebirge abgegrenzt wird, vom Schwarzen Meer durch das Pontische Gebirge. Diese Höhenzüge sorgen dafür, dass Inneranatolien extrem niederschlagsarm ist.. Die Landschaft eine nur dünn besiedelte Gegend auf 800 bis 1200 Höhenmeter, fasziniert durch ihre Weite. Auf den schnurgeraden, endlos wirkenden Nationalstraßen durchquert man kleine Dörfer, deren Dorfbewohner hauptsächlich von der Landwirtschaft leben, hier wird vornehmlich der anspruchslose Weizen angebaut. Die meisten Reisenden - wie wir - steuern geradewegs Kappadokien an, das Wunderland aus Tuff. Diese Gegend ist ein Weltwunder der Natur, eine einzigartige Tuffsteinlandschaft mit bizarren Felsgebilden, unterirdischen Städten und Höhlenkirchen. Der Höhlenwohnungen in dem Örtchen Zelve war unser erstes Ziel, nachdem wir auf einem sehr sauberen Campingplatz in Avanos – die Stadt der Töpfer - die Nacht verbracht hatten. Diese Felsenwohnungen wurden erst in den 1950ern von den Bewohnern aufgegeben und später zum Museum deklariert. Jedermann kann sie heute besuchen, wer Lust und Laune hat, kann auch den ganzen Berg zu Fuß erkunden, was wir nicht bereut haben, belohnt wurden wir mit ein paar besonders schönen Fotos, abseits der üblichen Touristenwegen Georgien 15.10. bis 19.10.2012 Iran 22.10. bis 5.11.2012 Pakistan 5.11. bis 10.11.2012 Indien 10.11. 2012 bis 01.01.2013 Nepal 02.01. bis 16.01.2013 Indien 07.02, bis 12.02.2013 Bhutan 12.02. bis 18.02.2013
Reise durch Bhutan. Es war eines der Länder die mir besonders gut gefallen haben, zumal wir die erste Reisegruppe waren, die zum ersten Mal mit einem Wohnmobil einreisen durften. Die Grenze haben wir in der kleinen Grenzstadt Phuentsholing von Indien aus , dank unserer bhutanesischen Reiseführer ohne große Grenzprobleme passieren können. Am 11.Februar 2013, gerade noch rechtzeitig zum bhutanischen Neujahrsfest Losar, was nach bhutanischem Brauch 3-4 Tage fefeiert sind wir eingereist. Während der Losarfeiertage streichen die Bhutanesen ihre Häuser neu an, besuchen die Klöster der Umgebung und üben sich in ihrem Nationalsport, dem Bogenschießen. Ein Ziel hatte ich mir, trotz kaputten Fuß, gesetzt, den 3 ½ stündigen Aufstieg zum Taktsang Monestery zu schaffen. Für den Auf- und Abstieg habe ich zwar 7 Stunden gebraucht, aber ich habe es mit meinem kaputten Knie doch geschafft. Der Auf- und Abstieg ist nichts für Leute mit Höhenangst, da die Wegstrecke teilweise recht nah am Abgrund vorbei führt. Das an einem 1200 m hohen Felsen gebaute Taktsang Kloster ( auf Deutsch „Tiger Nest“) ist das offizielle Symbol Bhutans. Der Legende nach soll der berühmte buddistische Lehrer „Guru Rinpoche“ auf dem Rücken eines Vogels zu dem Ort geflogen sein, an dem sich heute das Kloster befindet, um den lokalen Dämon „ Singey Samdrup“ zu besiegen. Nachdem ihm das gelungen ist, soll er in einer Höhle hier drei Monate meditiert haben. Später soll dann das Kloster mit Hilfe von Dakinis (buddistischer „Engel“) errichtet worden sein, die das Baumaterial auf ihren Rücken auf den Felsen transportiert haben. Für Bhutanesen und Buddisten ist das Kloster generell seit urzeiten ein heiliger Ort. Der Weg führte uns später weiter über die beiden zum Teil noch schneebedeckten Pässe: Pelela Pass (3390 m) und dem Yotongla Pass (3425 m). Die Straßen haben unseren WoMo´s doch einiges abverlangt, da sie zum Teil mit tiefen Löchern versehen waren, manchmal nicht besser wie ein Feldweg, was auf den Bildern gut zu erkennen war. Dafür am Wegesrand immer freundliche winkende Kinder und Erwachsene, die auch wenn wir standen nie Aufdringlich waren, im Gegensatz zu Indien. Da haben auch die 120 $ / Tag und Person nicht geschmerzt, die der bhutanesische Staat von jedem von uns abverlangt hat. Wir hatten da noch Glück, normal sind 250 US$ / Tag und Person fällig, dadurch gibt es Gottseidank hier noch keinen Massentourismus . Wer Bhutan besuchen möchte sollte dies bald tun, wer weiß wie es in 10 oder 20 Jahren hier aussieht. Die 8 Tage vom 11. - 18. Februar bleiben unvergessen, ein wirkliches Highlight auf unserer bisherigen Reise um die Welt, die ich in bester Erinnerung behalten werde. Anbei ein paar Bilder zum genießen!! Manfred auf dem Weg nach Laos 17. März 2013
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